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Bahnlärm Mittelrhein

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Initiative gegen den Bahnlärm im Rheintal

Mit der Freigabe des neuen St.-Gotthard-Basistunnels in der Schweiz und einer vierspurigen Streckenführung am Ober- und Hochrhein droht im Mitterlrheintal, als Nadelöhr für den gesamten Nord-Süd-Verkehr, der Lärm-Kollaps.

BUZ ist Mitglied der Initiative Pro-Rheintal und unterstützt die Bemühungen zur Lärmentlastung des Unesco-Welterbes. Pro Rheintal ist ein Netzwerk, das sich für lebensfreundliche Umweltbedingungen im Rheintal einsetzt.

Durch die Einführung eines Europäischen Güterverkehrskorridors wird es nach Fertigstellung des neuen Gotthardtunnels zu einer weiteren enormen Steigerung des Güterverkehrs kommen. Alle 4 Minuten und ab 2017 sogar alle 2 Minuten wird ein Zug über die Gleise entlang des Rheines fahren, die hierfür völlig ungeeignet sind.

Das lauteste Tal Europas

Nirgendwo sonst in Europa fahren so viele Züge wie durchs Rheintal, und nirgendwo sonst sind diese Züge so laut wie im Rheintal.

Kreuzende Züge

Auf vier Spuren wird der Nord-Süd-Verkehr durch das Rheintal geführt. Viele Züge kreuzen sich hier und verdoppeln oder verdreifachen den Lärm.

Tunneleffekt

Aufgrund der Topografie entsteht im Rheintal ein Tunneleffekt. Die steilen Hanglagen und Felswände reflektieren den Bahnlärm. So können sich der direkte Lärm und der reflektierte indirekte Lärm kumulieren wie bei einem Schalltrichter.

Wasser transportiert Schall

Auch von der Bahnlinie der gegenüberliegenden Rheinseite hört man den Bahnlärm in voller Stärke. Das Wasser transportiert Bahnlärm brutal und praktisch ungedämpft ans gegenüberliegende Ufer. Durch die Reflektierung der Hänge ist er für manche Anwohner noch lauter als der Lärm von den Schienen auf der eigenen Rheinseite.

Reflektierender Schall

Wie in einer Tunnelröhre eilt der Schall dem Zug weit voraus und hängt ebenso weit hinterher. Reflexionen multiplizieren die Schallereignisse.

Uraltes Gleisbett

Ein 150 Jahre altes Gleisbett auf felsigem Untergrund sorgt dafür, dass Häuser buchstäblich aus den Fugen geraten, Gläser aus dem Schrank tanzen oder Glasbausteine in der Wand zerspringen.

Holprige Schienen, uralte Züge und gefährliche Güter

40 Jahre alte Güterwaggons mit Klotzbremsen und entsprechend unrunden Rädern, die mit bis zu 22,5 Tonnen Achslast auf die stark beanspruchten, holprigen Schienen drücken und mit Tempo 120 darüber rauschen, sind wahre Lärmbomben.

Die Wurzel des Übels

Fünf Milliarden oder mehr kostet der Ausbau der Rheintalstrecke am Hoch- und Oberrhein. Parallel hierzu werden Tunnel in der Schweiz ausgebaut (Gotthard und Lötschberg).

In Holland existiert die neue Strecke schon, die von Rotterdam an den Niederrhein führt. Was hier entsteht, wird unter Begriffen wie „Güterkorridor“ oder „Eiserner Rhein“ umschrieben.

Statt mit dem  Schiff um Europa herum zu fahren, sollen die Güter von Rotterdam aus mit der Bahn in den Süden gehen oder umgekehrt, mitten durchs Rheintal. Das bedeutet eine Verdopplung des Güterverkehrs. Immer längere Züge in immer kürzeren Abständen. Dafür sorgt dann ein Leitsystem.

Hier soll zusammenwachsen was nicht zusammen gehört. Hochmoderne Strecken in Holland, am Oberrhein, in der Schweiz und Italien und die fast „mittelalterlich“ zu nennende Trasse im Oberen Mittelrhein.

Es kann eigentlich auch nicht im Interesse der Bahn oder des Bundes liegen, dass diese vorprogrammierte Langsamfahrt- und Störfallstelle den gesamten Korridorgedanken in Frage stellt.

Es sollte sofort eine Gütertrasse geplant und in die Wege geleitet werden. Ob als Hunsrück-Basis-Tunnel oder als weiträumige Umgehung.

Weitere Informationen: www.pro-rheintal.de